Chronik

 

Der Pool-Billard Club Freudenstadt wurde am 20. November 1987 in der früheren "Gaststätte zum Dorfplatz" in der Ringstraße von sechs Mitgliedern gegründet. Die Gaststätte hatte zu dieser Zeit drei Billard-Tische stehen , so dass zweimal in der Woche trainiert werden konnte. Da diese drei Billard-Tische, die dem Club zu Verfügung standen, noch mit einem Münzsystem ausgestattet waren, wurden für die Trainingseinheiten die Ballrückläufe mit Tüchern verschlossen. So konnten auch zu damaligen Regeln diejenigen Kugeln, die nicht korrekt versenkt wurden, wieder aufgebaut werden. Ein halbes Jahr später und mit viel Überzeugungsarbeit konnten wir den Wirt dazu bringen die Münztische aufzuschließen.

Gleich kurz nach Gründung des Clubs haben wir im Frühjahr 1988 erfahren, dass es ein Billard-Turnier (8-Ball Pokal) in Stuttgart Bad Cannstatt gibt. Voller Tatendrang und Vorfreude auch mal gegen andere spielen zu können, wollten wir da auch mitmachen. Hatten dann aber Glück, dass wir überhaupt mitspielen durften. Dies wurde uns durch eine Ausnahmegenehmigung am Turnierort möglich gemacht. Denn das Problem war, dass wir in Freizeitkleidung (Jeans) am Spielort angereist waren und wir damals noch nicht wussten, dass die Spieler im Württemberger Verband in schwarzer Hose und in Vereinstrikot ihre Spiele austragen. So mussten dann Kontakte mit dem Verband geknüpft werden, um auch in der nächsten Saison am Spielbetrieb des Württemberger Billard-Verbands teilnehmen zu können.

In den ersten Jahren nach der Gründung hatte der Club einen guten Zulauf in der Aufnahme von neuen Mitgliedern. Bei der zweiten Jahreshauptversammlung 1989 konnte der erste Vorsitzende Klaus Franitza berichten, dass der Billard Club Freudenstadt momentan zu den zehn mitgliedsstärksten Billardvereinen im Pool-Billard-Verband Württemberg gehört. Auch der Anteil der Jugendlichen im PBC ist relativ groß. Fast 20 % der Mitglieder sind unter 18 Jahre alt (siehe nebenstehendes Bild mit Bericht Schwarzwälder Bote vom 21. April 1989).

Besonders hoch war zu Beginn der weibliche Anteil der Jugendspieler. Den ersten Platz auf der Landesmeisterschaft im Wettbewerb Jugendmannschaft konnte sich der Club auf die Fahnen schreiben.  Ein jugendlicher Billardspieler (Benni) aus der Jugendabteilung des Pool Billard Club Freudenstadt hat sogar es zu einem Deutschen Meistertitel gebracht.

Um den immer größer werdenden Andrang an Mitgliedern mit nur drei Tischen in der Gaststätte Dorfplatz und nur zwei Trainingstagen in der Woche Herr zu werden, beschloss der Vorstand im Jahr 1989 ein eigenes Vereinsheim zu suchen. In einer alten Schlosserei in der Badstrasse ("Beiszange")  wurden wir fündig. Mit insgesamt 3000 geleisteten Arbeitsstunden und Bürgschaften von einzelnen Mitgliedern konnten dann die Räumlichkeiten mit vier neuen Kiesewetter Tischen im Jahr 1990 bezogen werden.

Die neue Selbstständigkeit in der "Beiszange" brachte uns auch neue Möglichkeiten den Verein in Deutschland bekannter zu machen. So veranstaltete der Verein über Jahre hinaus die  Freudenstädter Stadtmeisterschaft in der Disziplin 9 Ball. Da die Startgelder prozentual an die Sieger verteilt wurden und wir keine Hauptsponsoren für ein solches Event hatten, wurden es Jahr für Jahr schwieriger Billardspieler zum Turnier nach Freudenstadt zu locken.

Durch mehr Trainingsmöglichkeiten lief es sehr gut für die erste Mannschaft, die 5 Jahre in der Verbandsliga (entspricht der heutigen Landesliga) spielte.

Anfang des Jahres 1998 musste der Billardclub eine seiner schwersten Entscheidungen treffen - suchen wir uns ein neues Vereinsheim oder machen wir in einer der neuen Gaststätten in Freudenstadt, die drei Billardtische hatte, weiter oder lösen wir den Pool Billard Club komplett auf. Wir mussten dies entscheiden, weil uns der Mietvertrag in der Badstrasse "Beisszange" gekündigt  wurde. Den Vermieter störte es, wenn wir nach Mitternacht noch spielten (das Anstoßen der Kugeln war seiner Meinung nach zu laut). Einmal im Jahr besucht uns auch der Motorradclub Loßburg, der bei uns ein Billard Turnier veranstaltet. Der hintere Bereich konnte im Winter gar nicht richtig genutzt werden, da die Räumlichkeiten mit einer Gebläseheizung geheizt wurden. Zum Schluss regnete es auch noch vom Flachdach auf zwei Billardtische, so dass diese bei Regen nicht bespielbar waren. Jetzt war die Überlegung wie machen wir weiter. Zuerst wurden unsere Billardtische mal für ein halbes Jahr eingelagert.

 

So schön es auch ist ein eigenes Vereinsheim zu betreiben (man kann Billard spielen, wann man Lust hat), so schwer ist es auch Thekendienst, Putzdienst etc. zu organisieren und konsequent durchzuführen. Wieder in eine Gaststätte zu gehen, wäre einfacher gewesen ("man wird ja bedient"). Die 2. Alternative war neue Räumlichkeiten zu suchen und wieder Putz- und Thekendienst zu machen. Nach hitzigen Diskussionen weiter zu machen, erneut Bürgschaften und Thekendienste von Mitgliedern zu verlangen, ging das Suchen nochmals von vorne los. Wir waren auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für vier Billardtische. In der Hindenburgstrasse in Freudenstadt wurden wir dann fündig. Bei der ersten Besichtigung der früheren Diskothek "Baberina" traf uns zunächst erstmal der Schlag, denn hier wurde nach der Abschlussparty der "Barberina" nicht mehr aufgeräumt. Mit der Unterstützung von unserem neuen Vermieter Clemens Barth konnten wir im Oktober 1998 den neuen Clubraum beziehen. Bis zum heutigen Zeitpunkt sind wir in diesen Räumlichkeiten und sind damit sehr zufrieden.

Aktuell (Stand 2017) hat der Verein 60 Mitglieder sowie 4 Mannschaften, die im Billardverband Baden-Württemberg im Ligabetrieb spielen. Er nimmt an Einzelmeisterschaften (Qualifikation zur deutschen Meisterschaft) teil und außerdem spielen 4 Jugendliche im Verein.